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Jagdrechtsinhaber und Landwirte fordern Mischcodes für Bejagungsschneisen

DBV-Präsident Rukwied und Vorstand der BAGJE erörtern aktuelle Fragestellungen

(DBV/BAGJE) „Wir begrüßen ausdrücklich die Initiativen Brandenburgs und Bayerns zur Einführung neuer Nutzungscodes – sogenannter Mischcodes – im gemeinsamen Agrarförderungsantrag, die die Anlage von Blühstreifen und Bejagungsschneisen deutlich erleichtern und fordern die anderen Bundesländer auf, dem guten Beispiel zügig zu folgen.“ Diesen Apell richtete der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, mit den Mitgliedern des Vorstandes der Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Clemens Freiherr von Oer und Hans-Heinrich Ehlen, an die Länderagrarminister.

Die Spitzenvertreter der beiden Verbände waren sich einig, dass produktionsintegrierte Schneisen und Schonstreifen zur Verbesserung der Biodiversität sowie zur notwendigen Bejagung von Schwarzwild beitragen. Die Erfahrungen mit in vielen Bundesländern eingeführten Nutzungscodes für Flächen mit Schneisen, die einen untergeordneten Teil der Gesamtfläche einnehmen, seien im Rahmen der EU-Agrarpolitik bis 2013 durchweg positiv gewesen. Infolge des Mischcodes entfalle die Notwendigkeit des Herausrechnens dieser Flächen, wodurch sich bürokratischer Aufwand und Rechtsunsicherheit reduzierten. Jetzt müsste diese Möglichkeit in allen Bundesländern zum nächstmöglichen Zeitpunkt geschaffen werden, forderten die beiden Verbände. Bedauerlich sei allerdings, dass für eine Anrechnung der Schneisenflächen auch als Ökologische Vorrangfläche nach wie vor eine getrennte Erfassung und Beantragung der jeweiligen Flächen erforderlich ist, kritisierten DBV und BAGJE. Dies könnte Landwirte nach wie vor davon abhalten, wertvolle Schneisen anzulegen.

Bauernpräsident Rukwied und die Vorstandsmitglieder der BAGJE diskutierten bei ihrem Treffen zudem die Folgen der stark ansteigenden Wolfs- und Biberbestände für die Kulturlandschaft, die Weidetierhaltung und andere Wildtierarten. Übereinstimmend betonten die Vertreter beider Verbände, dass eine Diskussion über das Erreichen des günstigen Erhaltungszustandes, ein Management und wolfs- und biberfreie Gebiete kein Tabu mehr sein dürften. Die Akzeptanz durch die Bewohner des ländlichen Raums sei ansonsten nicht mehr zu gewährleisten. Auch Fragen der Umsatzsteuerpflicht von Jagdgenossenschaften und weitere eigentumsrelevante Themen wurden diskutiert.

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